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Lebenshilfe
Leinefelde-worbis

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Leinefelde-Worbis

Tel.: 03605 – 200993
Fax: 03605 – 2009999

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Verein - Projekte 2016: Ein Difference Day - Volksbank Mitte e.G.

26.06.2015 DD Jens Nolte Regionaldirektor der Volksbank Mitte

Begrüßung

Einen solchen Tag der ganz besonderen Erfahrung erlebte Jens Nolte Regionaldirektor der Volksbank Mitte für den Bereich Leinefelde und Umgebung am 26.06.2015 bei der Lebenshilfe Leinefelde-Worbis e.V.

Bei einem Besuch in der Werkstatt, bereits einige Monate vorher, verschaffte sich Jens Nolte einen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte und den Ablauf in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Mit großem Interesse schaute er sich um, stellte gezielt Fragen und schaffte sich einen ersten Zugang zu einer für ihn fremden Arbeitswelt.

Im Vorgespräch wurde er über den Tagesablauf und seinen Einsatz am DD informiert. Für den Tag, den er sich ausgesucht hatte, stand in der Wohnstätte eine Verkaufsveranstaltung mit Modenschau als besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Dieser Event wurde in den Ablauf des Tages eingeplant.  


Werkstatt

Waschen, Desinfizieren und Anlegen der Hygienekleidung gehören zum Alltag der Beschäftigten der Abteilung: Konfektionierung von Gewürzen. Die Gruppenleiterin erklärte die Arbeitsaufgabe und demonstrierte, wie wichtig es ist, selbst auf kleinste Details zu achten.

Jens Nolte hatte die Aufgabe, das Verpackungskärtchen zu knicken und mit 2 Bourbon Vanillestangen im Röhrchen zu bestücken.

Seine Erfahrung:

  • die Aufgabe erfordert Routine und Geschick

  • Fleiß, Disziplin und Konzentration der Beschäftigte

  • Hilfsbereitschaft und Solidarität der Beschäftigten ihm gegenüber („ist mir auch schon passiert, ist nicht so schlimm")

In der Nähgruppe, in der Werkzeugtaschen für Mercedes, Teile für die Möbel-und Aufzugindustrie und Saisonartikel genäht und verpackt werden, hatten die Beschäftigten selbst die Arbeitsaufgabe für Jens Nolte ausgesucht. Die Gruppenleiterin gab eine kurze Einweisung. Die Beschäftigten wollten das Arbeitstempo ihres Praktikanten beobachten und brachten ihn dabei tüchtig ins Schwitzen. Es wurde viel geredet und gelacht und alle Beteiligten hatten sichtlich Spaß.

Seine Erfahrungen:

•      Millimetergenaue Präzisionsarbeit der Näher

•      Kontaktfreudigkeit der Beschäftigten

•      Freundlichkeit und Integration in die Gruppe

•      Schnelle Vertrautheit und Interesse an seiner Person

•      Persönliches Leistungsbewusstsein

•      Humor   


Förderbereich
Erwachsene Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen, die nicht in der Lage sind einer Beschäftigung in einer WfbM nachzugehen, erfahren in der Fördergruppe gesellschaftliche Teilhabe, Betreuung und individuelle Förderung.

Die Fördergruppe bietet den zu betreuenden Menschen einen strukturierten Tagesablauf mit differenzierten Angeboten, individuellen Beschäftigungsmaßnahmen sowie Körper- und Sinneserfahrungen bis hin zu arbeitsrelevanten Verrichtungen.

Ziel ist eine ganzheitliche Förderung, die sich an den Bedürfnissen des Einzelnen und der Gruppe orientiert. Der Erwerb und Erhalt sowie die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im persönlichen und lebenspraktischen Bereich sollen gestärkt werden.

In der Beschäftigungszeit wurde im Förderbereich mit den schwerbehinderten Gruppenmitgliedern gesungen und die Inhalte der Lieder pantomimisch vorgeführt. Jens Nolte ließ sich die einzelnen Krankheitsbilder und deren Besonderheiten erklären und half bei der Vorbereitung des Mittagstisches. Die Kommunikation in diesem Bereich erfolgte vorwiegend mit den Mitarbeitern   


Tabaluga-Förderschule

Kinder und Jugendliche, die in ihrer geistigen Entwicklung beeinträchtigt sind, lernen in der Schule für geistig Behinderte. Sprache, Denken und Handeln sind häufig eingeschränkt. Vielfach treten zusätzlich körperliche, psychische und soziale Beeinträchtigungen auf.

Durch die unmittelbare Begegnung und Auseinandersetzung mit sich selbst, mit ihren Wünschen und Vorstellungen in Familie, Schule, Freizeit und Gesellschaft erwerben die Schüler Fähigkeiten und Fertigkeiten zur praktischen Lebensbewältigung.

An unserer Schule gibt es spezielle Lernangebote. Die Schüler werden so gefördert, dass die Verrichtungen des täglichen Lebens nach Möglichkeit ohne fremde Hilfe bewältigt werden können. Der Tagesablauf mit Unterricht, Therapie, Pflege- und Ruhephasen ist den besonderen Bedürfnissen dieser Schüler angepasst.

Dabei erfahren die Schüler durch Lehrkräfte und pädagogische Unterrichtshilfen viel Zuwendung. Unterrichtet wird nach einem besonderen Lehrplan, der sich in die Lernbereiche des grundlegenden und des fachorientierten Unterrichts gliedert.    


Tom-Mutters-Wohnstätte

Der Bereich Wohnen der Lebenshilfe Leinefelde Worbis e.V. gliedert sich in die drei Teile, Wohnstätte, Außenwohngruppe und Ambulant Betreutes Wohnen. Die Tom-Mutters-Wohnstätte bietet derzeit 30 Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung ein Zuhause ganz nach dem Motto: „Wohnen, das heißt Zuhause sein -wie eine Familie wolln wir sein!"

Neben dem Erleben von Gemeinschaft und Geborgenheit bekommen Menschen mit Behinderung unter Berücksichtigung ihrer individuellen Möglichkeiten die Unterstützung, die für ein selbst bestimmtes und zufriedenes Leben notwendig ist. In der in unmittelbarer Nähe der Wohnstätte befindlichen Außenwohngruppe werden derzeit 15 Menschen mit Behinderung betreut. In kleinen Wohngemeinschaften leben 2 bis 3 Personen zusammen.

Die selbständigste Wohnform ist das Ambulant Betreute Wohnen. Die hier lebenden Menschen mit Behinderung haben ihre Wohnungen im Stadtgebiet von Leinefelde­Worbis einzeln oder als Wohngemeinschaft selbst angemietet. Hier bezieht sich die Betreuungsleistung auf den individuellen Hilfebedarf und bietet Hilfe zur Selbsthilfe.

Seine Erfahrungen

•      Erleben von Freude und Unbefangenheit

•      Wahrnehmung der eigenen „Behinderung"

•      Freude an der Vorführung

•      Freude, im Mittelpunkt zu stehen

•      Erkennen der eigenen Grenzen

•      Eigene Grenzen überschreiten

•      Setzen von Grenzen

Bei der Aufgabe: Teilnahme an der Modenschau ist es Jens Nolte gelungen, seine eigenen Grenzen zu überschreiten. In einer Einrichtung, in der man zum ersten Mal ist, in der alles fremd ist, sich zu verkleiden zu lassen und sich gemeinsam mit Menschen mit Behinderung vor Gästen zu präsentieren, war eine große Herausforderung.

Inmitten einer Schar von Bewohnern, die sich unbändig freuen, denen Kleidungsstücke übergeben wurden, die sie anzogen, um vor allen Besuchern auf und ab zu laufen, spürt man seine eigene „Behinderung". Die Wohnheim-Modelle hatten sichtlich Spaß. Sie hüpften und sprangen, öffneten die Jacken und Blusen, drehten sich und ließen sich von allen Seiten anschauen. Voller Stolz nutzten sie den Laufsteg für ihre „Show". In diesem Team genauso unbefangen und fröhlich zu se in, fällt schwer.

Es zeigt aber auch, über welche Ressourcen geistig behinderte Menschen verfügen. Diese Erfahrung verlangt Respekt ab, vor dem Anders-sein und wird somit auch zu einer Begegnung mit sich selber, mit eigenen Verhaltensmustern, Wertvorstellungen und Vorurteilen.

Jeder Mensch hat seine Fähigkeiten und seine Besonderheiten. Wenn jeder so akzeptiert wird, wie er ist, kann Inklusion gelingen. Das sind für jeden Teilnehmer am DD eine wichtige Erfahrung und ein Erkenntnisgewinn für die eigene berufliche Praxis. Den Teilnehmenden werden außerdem die Leistungen sozialer Arbeit verständlicher und es eröffnet sich die Chance, eigenes Handeln aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.   


Wie schätzt Jens Nolte seinen eigenen DD ein?

Viele Eindrücke  –  2 nehme ich ganz besonders mit.

1. Alles in Allem ein sehr beeindruckender Tag, welcher mir zeigt, dass es wichtig ist die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Mit der Gesundheit ist es wie mit dem Salz in der Suppe, man weiß es erst zu schätzen, wenn man merkt, dass es fehlt. Diese Einsicht war bei mir persönlich schon vorhanden, dieser Tag hat diesen Blick jedoch entscheidend geschärft. Ich nehme diesen Blick mit in meine tägliche Arbeit mit Menschen, da ich als Führungskraft der Volksbank Mitte mit Menschen arbeite.


Die 2. Tatsache, die ich mitnehme, verbinde ich mit einem Lied der Lebenshilfe:

„Kein Stern gleicht dem Ander´n, kein Stern steht ganz allein,

sieht man sie im selben Licht, sind sie doch wie du und ich!“

Es ist der Blick mit dem man durchs Leben geht und wie man gewisse Dinge sieht. Ich freue mich, wie herzlich ich empfangen wurde und was für einen schönen Tag ich hatte. Ich habe gelernt, dass meine Mitmenschen mit Behinderung nicht anders gesehen und nicht anders behandelt werden wollen. Sie wollen respektiert und akzeptiert werden und das sollte jedem Menschen möglich sein, unsere Mitmenschen mit Respekt und Akzeptanz zu entgegen.


In diesem Sinne habe ich höchsten Respekt vor der Arbeit der Lebenshilfe und freue mich, dass über diese Institution und die Ziele, die sie Tag für Tag in den Vordergrund rücken und sie erreichen.

Ich bedanke mich bei der Geschäftsleitung für diesen Tag und empfehle Jedem einen solchen Difference Day bei der Lebenshilfe Leinefelde – Worbis.

Frau Reinhardt, Ihnen danke ich, dass Sie mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht haben.


Herrn Willuhn, der schon bei dem Projekt „Du bist mir wichtig“ für die Volksbank Mitte mitgemacht hat, werde ich meine Erfahrungen schildern und ihm diesen Difference Day empfehlen.

Viele Grüße, Jens Nolte, Regionaldirektor Leinefelde

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